Wie man eine perfekte Bewerbung als Lehrer schreibt: Tipps und typische Fehler

In der heutigen Zeit ist es ganz besonders wichtig, eine perfekte Bewerbung für eine Stelle bzw. ein Lehramt abzugeben. Das Thema betrifft nicht nur die Angestellten und Arbeiter von Firmen, sondern auch die Lehrer, die im Angestelltenverhältnis sind. Es gibt Vieles zu beachten, wenn ihr euch für eine Stelle überhaupt und insbesondere für ein Lehramt als Lehrer bewerbt.

Wie man eine perfekte Bewerbung als Lehrer schreibt: Tipps und typische Fehler

Die Bewerbung: Das Anschreiben, der Lebenslauf und die Anlagen

Eine korekte Bewerbung besteht aus mehreren Komponenten. Das ist einerseits der Lebenslauf, der chronologisch meinen Werdegang widerspiegelt. In den Anlagen sende ich Zeugnisse und Bescheinigungen über eventuelle Zusatzqualifikationen. Die dritte Komponente der Bewerbung bildet das Anschreiben. Diesem Anschreiben will ich mich später noch ausführlicher widmen, denn es ist ein oft unterschätzter Teil der jeweiligen Bewerbung. Zunächst will ich mich aber einmal mit dem Weg der Bewerbung, den Zeugnissen und dem Lebenslauf beschäftigen.

Solltet ihr die Bewerbung per Brief oder online schicken?

In Stellenangeboten ist grundsätzlich mit angegeben, auf welchem Weg eine Bewerbung erfolgen soll. Das legt der potenzielle Arbeitgeber so fest oder er befolgt selbst eine diesbezügliche Dienstvorschrift. Ihr solltet in jedem Fall bei dem Weg, sich zu bewerben, die Vorgaben im Stellenangebot beachten. Das gilt übrigens auch für die Initiativbewerbung, bei der man sich um eine eventuell frei werdende Stelle bewirbt.

Die Initiativbewerbung

Falls ich eine Initiativbewerbung losschicken möchte, erkundige ich mich vorher, auf welchem Weg dies geschehen soll. Oft könnt ihr das online herausfinden, aber manchmal ist diese Information nicht im Internet zugänglich. Dann genügt meist ein einziger Anruf beim hoffentlich künftigen Arbeitgeber, um dies herauszufinden. Jetzt weiß ich, wie ich es machen muss, um mir meine Chance auf die Stelle nicht zu verderben.

Die Bewerbungsmappe

Viele Schulen oder Landesregierungen bestehen mittlerweile auf online Bewerbungen. Aber einige Arbeitgeber möchten immer noch die klassische Bewerbungsmappe zugeschickt bekommen. Diese Mappen machen einen tollen Eindruck und es macht Spaß, sie zusammenzustellen. Wer eine Bewerbungsmappe verschickt, sollte sich nicht gerade die günstigste zulegen.

Die Bewerbungsmappe
Es genügt eine einteilige Bewerbungsmappe, aber es kann auch eine zwei- oder dreiteilige genutzt werden. Sauberkeit ist das oberste Gebot beim Versenden einer Bewerbungsmappe.

Sie sollte nicht nur absolut frei von Flecken sein, sondern auch keine Knicke und Eselsohren aufweisen. Das gilt übrigens auch für sämtliche Kopien und Schreiben, die in einer Bewerbung enthalten sind. 📗📘👇

Die Zeugnisse

Wenn ihr euch bewerben wollt, braucht ihr eure Zeugnisse. Auch bei diesem Punkt lässt sich oft ganz einfach herausfinden, was für die zu besetzende Stelle alles relevant ist. Für eine Stelle als Lehrer benötigt man ja bekanntlich etwas mehr als nur das Reifezeugnis bzw. die Hochschulzugangsberechtigung und die Studienabschlüsse. Neben den Zeugnissen über die Staatsprüfungen bzw. den Masterabschluss hinaus gibt es noch viele weitere Anlagen, die beigefügt werden müssen. Dazu gehören das zeitlich befristete polizeiliche Führungszeugnis und verlangte Impfnachweise.

Auch andere Nachweise beifügen

Auch Nachweise über den absolvierten Erste-Hilfe-Kurs und über eventuelle berufsspezifische Zusatzqualifikationen sollen beigefügt werden. Bei Bewerbungen für das Fach Sport kommen auch noch Nachweise über die Rettungsfähigkeit hinzu. Dann kommen noch standesamtliche Nachweise und die Belehrung und Erklärung zur Verfassungstreue obenauf.

Auch andere Nachweise beifügen
Auch eine Kopie des Personalausweises oder des Reisepasses muss beigefügt werden.

Der Lebenslauf

Was den Lebenslauf betrifft, so hat sich hierbei im Laufe der Zeit noch am wenigsten geändert. Ihr beschreibt darin in Stichworten euren chronologischen Lebensweg und den Familienstand. Es gibt zwei mittlerweile gängige Formen des Lebenslaufs. Da ist einerseits der klassische Lebenslauf, wie wir ihn kennen. Er beginnt mit der Geburt und den Eltern und er endet in der aktuellen Situation.

Die amerikanische Form des Lebenslaufs

Andererseits gibt es ja auch noch den amerikanischen Lebenslauf, der genau anders herum aufgebaut ist. Er beginnt beim aktuellen Datum und er endet mit der Geburt. Auch hier erkundigt man sich besser vorher, wie die Vorgaben oder sogar Vorschriften lauten. Ansonsten hält man sich beim Lehrerberuf besser an die klassische Variante. In der freien Wirtschaft wird indessen immer öfter die amerikanische Form des Lebenslaufs bevorzugt.

Wie haltet ihr es eigentlich mit dem Lebenslauf, liebe Kollegen? Habt ihr schon einmal die amerikanische Form genutzt und wie ist das Ganze angekommen? Das hätte mich wirklich interessiert! Fühlt euch frei, mir dazu einen Kommentar zu schreiben!

Das Anschreiben

Das Anschreiben
Im Lebenslauf schildere ich in Stichworten die Vergangenheit, aber im Anschreiben beschäftige ich mich mit der aktuellen Situation und vor allen Dingen mit der nahen und der ferneren Zukunft.

Hier schildere ich einerseits, was mich bewegt, mich überhaupt für diese bestimmte Stelle zu bewerben. Was hat diese Stelle an Besonderheiten, die mit mir und mit meinem Werdegang zu tun haben? Hatte ich bereits in der Vergangenheit Kontakt mit dieser Schule oder war ich dort vielleicht schon einmal tätig?

1.Warum bewerbe ich mich ausgerechnet für diese Schule?

Was ist charakteristisch für diese Schule, dass ich mich genau für die Stelle an ihr bewerbe? Hier gehe ich einen ähnlichen Weg wie in der freien Marktwirtschaft. Aber ich werde natürlich nicht irgendwelche Allgemeinplätze hineinschreiben, wie sie im Geschäftsleben üblich sind. Vielleicht halte ich einen Moment inne und überlege mir, was mich tatsächlich veranlasst, mich für genau diese Stelle zu bewerben. Sind es persönliche Gründe wie ein Umzug oder eine Heirat? Möchte ich die Region wechseln und suche ich eine neue Herausforderung? Hat diese Schule bestimmte Schwerpunkte, die ich persönlich teile oder die ich interessant finde?

2.Das Anschreiben ist der zentrale Punkt der Bewerbung

Ihr merkt schon, dass ich mich mit dem Anschreiben weit ausführlicher befasse als mit den anderen Teilen der Bewerbung. Das Anschreiben ist der zentrale Punkt zwischen all den anderen Unterlagen, die ich abgeben muss. Um eine Chance auf die von mir begehrte Stelle zu haben, muss ich geschickt vorgehen. Ich habe mich ja vorab genauestens über diese bestimmte Schule informiert. Hat sie sich bereits in gewissen Sportarten hervorgetan? Oder glänzt sie durch Projekte aus den Bereichen Kunst und Kultur? Gibt es dort einen Schulgarten oder werden sonstige Umweltprojekte durchgeführt? Diese Punkte gleiche ich mit meinen eigenen Praktika und Interessen ab.

Aufbau im Bewerbungsanschreiben
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3.Im Anschreiben Gemeinsamkeiten und Parallelen ausarbeiten

Hier im Anschreiben habe ich die Möglichkeit, Gemeinsamkeiten und Parallelen auszuarbeiten, die mir gegenüber anderen Bewerbern Vorteile verschaffen. Es sind Alleinstellungsmerkmale, die ich brauche, um das Interesse an meiner Person zu wecken. Dies könnten zum Beispiel auch bestimmte Fremdsprachen sein. Auch Kurse, die ich bereits an einer Volkshochschule gegeben habe, wären eventuell interessant. Ich verdeutliche damit auch meine Einsatzbereitschaft und mein Engagement für alles, was die Schule betrifft.

4.Vorab Informationen für das Anschreiben sammeln

Dies alles zeigt auf, dass ich mich auf das Verfassen des Anschreibens explizit vorbereiten muss. Es ist fast unmöglich, dieses Anschreiben ohne Recherche und ohne Vorbereitung zu verfassen. Der Lehrerberuf wäre auch schlecht gewählt, wenn ich mich rein des Broterwerbs wegen als Lehrer betätigen würde. Aber die allermeisten Lehrer, ganz gleich, an welcher Schule und für welche Schulform sie unterrichten, lieben ihren Beruf. Sie haben ihn aus Überzeugung ergriffen, da ihnen das Lehren am Herzen liegt und da sie Bildung ganz groß schreiben. Ich habe zumindest noch keinen Lehrerkollegen kennengelernt, bei dem der Beruf nicht auch Berufung war und ist. Ich sammle also vorab Informationen über die Schule, an der ich unterrichten möchte.

5.Die Form des Anschreibens in der Bewerbung

Auch für das Anschreiben gibt es eine bestimmte Schriftform zu beachten. Ganz oben links stehen der Name und die Anschrift der Schule. Darunter kommt, selbstverständlich mit Zeilenabstand, nun mein Name samt Adresse.Es folgt mit weiterem Abstand, nun das aktuelle Datum. Jetzt füge ich den Namen der Person hinzu, der das Anschreiben gilt. Handelt es sich um zwei Ansprechpartner, so nenne ich beide. Es folgt nun die Einleitung mit dem Bezug. Wo war sie ausgeschrieben oder wer hat mich explizit darauf aufmerksam gemacht, mich ausgerechnet hier zu bewerben?

6.Warum habe ich den Lehrerberuf ergriffen?

Jetzt komme ich zum Hauptteil, indem ich näher auf all das eingehe, was ich oben bereits angeführt habe. Ich beschreibe, warum ich den Lehrerberuf ergriff. Wieso möchte ich ausgerechnet an dieser Schule unterrichten? Was weiß ich über die Schule und was verbindet mich eventuell mit ihr? Den Hauptteil des Anschreibens halte ich nicht zu knapp, aber ich schreibe auch keinen Roman. Insgesamt sollte das Anschreiben vom Umfang her nicht mehr als ein bis zwei DIN-A4-Seiten umfassen. Es endet mit dem Ersuchen um einen persönlichen Vorstellungstermin. Schließlich grüße ich höflich und signiere das Anschreiben.

Warum habe ich den Lehrerberuf ergriffen?

Die gröbsten, typischen Fehler in einer Bewerbung

Hier habe ich typische Fehler gesammelt, auf die Sie achten sollten:

  • Fehler bei den Anlagen. Es gibt eine ganze Reihe von typischen Fehlern, die bei der Erstellung einer Bewerbung begangen werden können. Einige dieser Fehler werden auch bei Bewerbungen für eine Stelle als Lehrer begangen. Einerseits geht es um die Anlagen, bei denen Fehler gemacht werden. Für bestimmte Nachweise reicht es nicht aus, eine einfache Kopie abzugeben. Diese Kopien müssen vorab beglaubigt worden sein. Im Allgemeinen steht das im Stellenangebot und es wird auch explizit darauf hingewiesen, bei welchen Kopien die Beglaubigungen erforderlich sind.
  • Fehler im Lebenslauf. Was den Lebenslauf betrifft, so begehen auch Lehrer manchmal Fehler. Insbesondere dann, wenn es irgendwelche Lücken darin gibt. Dabei könnte es sich zum Beispiel um eine persönliche Auszeit handeln, die man sich irgendwann nach dem Abitur und heute gegönnt hat. Es könnte zum Beispiel auch ein privater Auslandsaufenthalt gewesen sein. Vielleicht haben die Eltern diese Auszeit finanziert. Wichtig ist es, auch darauf einzugehen und ruhig ehrlich dabei zu sein. Wer eine längere Weltreise gemacht oder Verwandte im Ausland besucht hat, der sollte dies gerne erwähnen. Die Zeiten der absoluten beruflichen Lückenlosigkeit sind längst vorbei ✈☕🌴
  • Der Lebenslauf: Individueller Werdegang und Auszeiten. Auch die Pflege eines Angehörigen oder eines Partners darf gerne erwähnt werden. Wir sind alle Menschen und keine Roboter, die ohne Pause und ohne Gefühl sind. Jeder Lebensweg verläuft anders und eine persönliche Auszeit ist keine Katastrophe. Ebenso verhält es sich mit Arbeitslosigkeit, die in der heutigen Zeit sehr viele Menschen irgendwann einmal betrifft. Die beamteten Lehrer habe ich ja von vornherein nicht mit einbezogen, da wir hier von ganz anderen Voraussetzungen und Bedingungen sprechen. Der Werdegang ist also individuell und Auszeiten gehören mit dazu.
  • Auch Akademiker machen Fehler bei der Bewerbung. Wer übrigens denkt, dass studierte Menschen keine Fehler bei Bewerbungen machen, der täuscht sich sehr. Akademiker sind keineswegs dagegen gefeit, Fehler bei der Bewerbung zu machen. Leider sind auch Lehrer davor nicht sicher und teilweise sind diese Fehler von studierten Menschen sogar ausschlaggebend. Manchmal ist es einfach nur sehr lange her, dass man sich das letzte Mal überhaupt beworben hat. Dann kann es schon einmal passieren, dass eine Bewerbung von Form oder Inhalt her nicht mehr zeitgemäß ist. Hier habe ich euch einen Link eingefügt, der aufzeigt, dass tatsächlich Fehler von Akademikern gemacht werden.

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Fazit: Die perfekte Bewerbung als Lehrer lässt wenig Platz für Spielraum

Bei der Bewerbung für ein Lehramt sollte der Bewerber immer auf Sauberkeit und Vollständigkeit der Unterlagen achten. Die Angaben müssen alle korrekt sein und es ist nicht zulässig, Teile hinzuzufügen oder welche wegzulassen. Dem Anschreiben gilt viel Aufmerksamkeit, denn dieser Teil der Bewerbung ist sehr oft ausschlaggebend. Ich wünsche euch viel Erfolg bei eurer nächsten Bewerbung! 👍😍👍

EmmaNeumann/ author of the article

Liebe Kollegen und liebe User!
Mein Name ist Emma und ich bin seit einigen Jahren mit wachsender Begeisterung Grundschullehrerin.
Zu meiner Leidenschaft für Pädagogik gesellt sich eine weitere: Ich interessiere mich sehr für Technik und für Technologien. Diese Hilfsmittel setze ich, sehr überlegt und ausgewogen, immer wieder gerne bei meiner Arbeit ein.

Comments: 4
  1. Nino

    Guten Tag, um auf Deine Frage zurückzukommen: Ja, ich habe mich früher mit dem klassischen Lebenslauf und später auch mit der amerikanischen Form beworben. Beides wurde akzeptiert und eigentlich ging es immer um den Inhalt und nicht um die Form 😎

    1. EmmaNeumann (author)

      Lieber Nino,

      danke, dass Sie von Ihren Erfahrungen erzählt haben! Das ist mir sehr wichtig🥰🥰🥰

  2. derwolf

    ich habe zig Bewerbungen für Ausbildungsplätze und integriertes Studium sowie feste Anstellungen lesen dürfen. Nicht für den Beruf des Lehrers, wohlgemerkt.
    Als erstes habe ich mir den Lebenslauf angesehen: schlüssig? Lücken? Hobbies? Die Form ist egal. Anschreiben und Lebenslauf müssen unterschrieben werden! Auch digital.
    Dann Zeugnisse. Praktika haben mich bei der Note wenig interessiert, eher berufsbezogene Tätigkeiten. Ganz am Schluss habe ich dann nach Sortierung einige Anschreiben gelesen (erst Fakten, dann Poesie).
    Foto muss einem Lebenslauf nicht mehr beigefügt werden, aber wenn, dann bitte ein ordentliches! Nicht eins aus dem Urlaub.

    1. EmmaNeumann (author)

      Vielen Dank für die gemeinsame Erfahrung. Es ist sehr wertvoll!

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